Die IHK Düsseldorf, zu der auch Haan, Hilden, Erkrath, Langenfeld und Mettmann gehören, hat in der vergangenen Woche gemeinsam mit der IHK Mittlerer Niederrhein ihren aktuellen Konjunkturbericht veröffentlicht.
Demnach erwarten viele Unternehmen in der Region 2024 ein Krisenjahr. Aus unserer Sicht bedeutet das vor allem eines: Unternehmen sollten gerade jetzt auf solide betriebswirtschaftliche Beratung und Liquiditätsplanung setzen, um in schwierigen Zeiten belastbar zu bleiben.
„Während sich die Geschäftslage der Betriebe in der Region im Vergleich zum Herbst noch einmal geringfügig verschlechtert hat, sind die Erwartungen für das Jahr 2024 deutlich pessimistischer als noch vor drei Monaten.“ So fassen die Industrie- und Handelskammern die aktuelle Konjunkturumfrage unter rund 800 Betrieben mit etwa 85.000 Beschäftigten von Ende Januar zusammen.
Pessimistische Konjunkturaussichten
Ein Auszug aus den Ergebnissen: 25,7 Prozent der Unternehmen beurteilen ihre Geschäftslage als gut, 24,6 Prozent als schlecht. Nur noch 13,8 Prozent der Unternehmen rechnen 2024 damit, dass sich die Geschäftslage verbessern, 34,6 Prozent gehen indes von einer Verschlechterung aus. Der Anteil der Pessimisten steigt damit gegenüber Herbst 2023. Zurückzuführen sei das auf die politische Krise in Deutschland, betonen die Kammern. „Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum rechtswidrigen Haushaltgebaren der Bundesregierung hat die Politik keinen klaren wirtschaftspolitischen Weg aufgezeigt und so die Unsicherheit auf Seiten der Wirtschaft und Verbraucher weiter geschürt.“
Politik für schwierige Rahmenbedingungen mitverantwortlich
Vor diesem Hintergrund sehen die Unternehmen als Risiken für ihr Geschäft vor allem die die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen mit zu viel Bürokratie, maroder Infrastruktur und unsicherer Energieversorgung. Auch die Kriege in der Ukraine und in Nahost tragen zur Verunsicherung bei, außerdem die kommenden Wahlen in den USA und in der EU. „Angesichts derart schwieriger Rahmenbedingungen im In- und Ausland halten sich die Unternehmen mit ihren Investitionsplänen weiterhin zurück, anstatt mit zusätzlichen Investitionen den großen Herausforderungen der hiesigen Standorte im internationalen Wettbewerb und der klimaneutralen Transformation zu begegnen. Auch der Personalbedarf ist geringer. Gleichwohl ist nicht mit einem signifikanten Anstieg der Arbeitslosigkeit zu rechnen. Zu groß ist der immer noch allgegenwärtige Fachkräftemangel“, heißt es von den Industrie- und Handelskammern.
Schwierig ist die Lage laut Umfrage vor allem in der energieintensiven Industrie, in der Logistik und bei Einzelhändlern, wohingegen Dienstleister verhalten positiv gestimmt sind. „Die Nachfrage in der IT-Branche ist stabil, die in der Finanzbranche und bei den Beratern noch gestiegen. Diese drei Wirtschaftszweige urteilen deshalb positiv und sind für das laufende Jahr zuversichtlich“, heißt es in einer Mitteilung der beiden IHK.
Liquiditätsplanung in der Krise
In einer schwierigen Konjunkturlage ist eine solide Liquiditätsplanung wichtiger denn je. Unternehmen müssen in der Lage sein, ihre kurzfristigen finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen, auch wenn die Einnahmen sinken.
Tipps für die Liquiditätsplanung in schwieriger Konjunkturlage
1. Szenarienanalyse
Erstellen Sie verschiedene Szenarien, um die Auswirkungen unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklungen auf Ihre Liquidität zu bewerten.
2. Puffer schaffen
Bilden Sie Liquiditätsreserven, um unvorhergesehene Ausgaben abzufedern.
3. Kosten senken
Überprüfen Sie Ihre Kosten und identifizieren Sie Einsparpotenziale.
4. Forderungsmanagement
Verkürzen Sie Ihre Zahlungsziele und optimieren Sie Ihr Mahnwesen.
5. Finanzierungsmöglichkeiten prüfen
Informieren Sie sich über verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, um Ihre Liquidität zu sichern.
6. Kommunikation mit Kreditgebern
Pflegen Sie einen offenen und transparenten Dialog mit Ihren Kreditgebern.
Wir unterstützen Sie bei der Liquiditätsplanung. Sprechen Sie uns gerne an, um sicher durch konjunkturell schwierige Zeiten zu kommen.