Nach aktuellen Planungen in Berlin werden die Krankenkassenbeiträge 2023 deutlich steigen:
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat einen entsprechenden Entwurf für das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) vorgelegt, den das Kabinett Ende Juli beschlossen hat. Durch die Maßnahmen soll die Finanzlücke der gesetzlichen Krankenkassen von rund 17 Milliarden Euro im kommenden Jahr geschlossen werden. Darauf müssen sich Beitragszahler nun einstellen.
Das Gesetz sieht unter anderem vor:
- Anstieg des Zusatzbeitrags für Beitragszahler – voraussichtlich um 0,3 Prozentpunkte
- Begrenzung des Honorarzuwachses für Zahnärzte
- Abschaffung der extrabudgetäre Vergütung vertragsärztlicher Leistungen gegenüber “Neupatienten”
- Bundeszuschuss zur GKV steigt von 14,5 Mrd. Euro in 2023 um zwei Milliarden Euro
- unverzinsliches Darlehen des Bundes für 2023 von einer Milliarde Euro an den Gesundheitsfonds
- strukturelle Änderungen der Preisbildung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen und ergänzende Maßnahmen zur Dämpfung des Ausgabenanstiegs
Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet zudem über Berechnungen des Instituts für Gesundheitsökonomik (IfG), nach denen den Krankenversicherungen im kommenden Jahr nicht nur eine Milliardenlücke von 17, sondern von bis zu 25 Milliarden Euro drohe. Grund seien der Krieg in der Ukraine und die steigende Inflation.