Wer mit der Selbstständigkeit – möglicherweise zunächst neben einer Festanstellung – beginnt, hat möglicherweise nicht von Anfang an hohe Umsätze.
Für den- oder diejenige könnte eine Gewerbeanmeldung als Kleinunternehmer interessant sein. Das bringt einige Vor-, aber auch Nachteile.
Grundsätzlich: Als Kleinunternehmer gilt man als Selbstständiger, wenn man nicht mehr als 22.000 Euro Umsatz im abgelaufenen und nicht mehr als 50.000 Euro im aktuellen Jahr erwirtschaftet hat. Die Regelung gemäß § 19 UStG soll eine Vereinfachung für Unternehmen mit wenig Umsatz sein, weil die keine Umsatzsteuer auf Verkäufe berechnen müssen. Dafür können sie aber auch keine Vorsteuer aus Einkäufen gegenrechnen. Verdienen Selbstständige deutlich mehr, verlieren sie den Kleinunternehmerstatus. Unabhängig davon können sie ihn auch nach eigener Entscheidung auch beenden, können dann aber fünf Jahre lang den Status nicht mehr ändern.
Vorteile als Kleinunternehmer
- keine Umsatzsteuervoranmeldung, da nicht umsatzsteuerpflichtig
- keine Gewerbesteuer bei maximal 24.500 Euro Gewinn im Jahr (gilt für alle Gewerbetreibenden)
- gute Wettbewerbsposition durch niedrigere Preise ohne Mehrwertsteuer vor allem bei Privatkunden und Endverbrauchern
- Ausgaben teilweise steuerlich absetzbar
- Legalisierung des Gewerbes mit Gewerbeschein statt Schwarzarbeit
Nachteile als Kleinunternehmer
- nicht Vorsteuer-abzugsfähig, was bei eigenen Investitionen nachteilig sein kann
- Umsatzsteuerpflichtige Auftraggeber können Umsatzsteuer aus ihren Verkäufen nicht mit Vorsteuer aus der Rechnung von Kleinunternehmern verrechnen. Damit sind Kleinunternehmer als Lieferant oder Dienstleister für Unternehmen uninteressanter.
Überlegen Sie sich also gut, ob Sie ein Kleingewerbe oder ein „normales“ Gewerbe anmelden, auch mit Blick darauf, wer künftig im Wesentlichen Ihre Kunden sein werden. Wenn Sie sich dazu beraten lassen wollen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.